Wir trailen immer mittwochs nachmittags und sonntags vormittags im Raum Neu-Isenburg / Dreieich.
Wir bilden keine Rettungshunde aus! Unsere Zielgruppe sind Familienhunde!
Da die Nasen-und Sucharbeit den Hund auslastet und die gemeinsame Beschäftigung mit seinem Menschen das Vertrauen fördert, ist Mantrailing eine sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeit für Familienhunde und eignet sich für alle Rassen und Altersstufen.
Was bedeutet Mantrailing?
Mantrailing heißt „Menschen aufspüren“. Der Hund bekommt anhand einer Geruchsprobe den Individualgeruch des zu Suchenden präsentiert und hat die Aufgabe, diesen Menschen zu finden.
Man setzt ihn dort auf die Spur (Trail), wo man annimmt, dass das Opfer zuletzt gewesen ist.
Im Gegensatz zur Fährtenarbeit (Tracking) sind Bodenverletzungen nicht wichtig, da sich der Hund nach dem Individualgeruch des Opfers orientiert.
Was ist der Individualgeruch?
Jeder Mensch verliert permanent abgestorbene Zellpartikel (Hautschuppen z.B.), die ihn wie eine Wolke umgeben und langsam zu Boden sinken. Die Zellpartikel fallen nicht einfach nach unten sondern verhalten sich recht unterschiedlich. Es gibt leichtere und schwerere. Die schweren sinken schnell nach unten und die leichteren schweben länger in der Luft.
Erläuterung:
Auf den Zellpartikeln sitzen Bakterien, die sich von den Zellpartikeln ernähren und wiederum Stoffwechselprodukte erzeugen, die unsere Hunde riechen können. Jeder Mensch hat seinen Individualgeruch, der durch Ernährung, Krankheiten etc. zusammensetzt und ihn von anderen Menschen unterscheidet. Der Individualgeruch ist ebenso einzigartig wie ein Fingerabdruck. Da der Hund in der Lage ist "Stereo" zu riechen kann er ohne Probleme die Richtung erkennen in der die Spur gesetzt wurde. Unter idealen Bedingungen ist eine Spur noch nach vielen Tagen verfolgbar.
Die Zellpartikel fallen nicht einfach nach unten sondern verhalten sich recht unterschiedlich. Es gibt leichtere und schwerere. Die schweren sinken schnell nach unten und die leichteren schweben länger in der Luft. Durch den Wind werden die Zellpartikel weggeweht und es kann sein, dass das Opfer zwar mitten auf dem Weg gelaufen ist, der Trail aber am Wegesrand in den Büschen hängt, weil der Wind die Partikel dorthin getrieben hat.
Auch die Temperatur und die Feuchtigkeit der Umgebung spielen eine große Rolle. Die von den Zellpartikeln lebenden Bakterien können zu hohe und zu niedrige Temperaturen, sowie auch große Trockenheit nicht vertragen, sie werden inaktiv und produzieren somit keine Stoffwechselprodukte mehr, an deren Geruch sich die Hunde orientieren können. Ein wenig Regen oder Feuchtigkeit ist für die Aktivitäten der Bakterien allerdings bestens.
Auch die Bodenverhältnisse spielen eine Rolle beim Trailen, es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich quer durch den Wald, abseits der Wege traile, auf einem belebtem Wanderweg, auf Asphalt oder über eine Wiese. Die Geruchspartikel haften natürlich auf glatten Böden wie Asphalt, Beton oder Stein schlechter und werden somit weiter verstreut.
Belohnung:
Die Futterbelohnung sollte etwas sehr „Begehrenswertes“ für Ihren Hund sein, also etwas, dass es nicht täglich gibt. Die hohe Attraktivität der Belohnung spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau sowie auch bei der Aufrechterhaltung der Motivation. Gut geeignet sind z.B. kleine Fleischwurst-, Käsewürfel, Paste aus der Tube oder gekochtes Fleisch etc. Wichtig ist lediglich eine ausreichende Menge, sowie eine gute Portionierbarkeit, da der Hund nach jeder Übung belohnt werden muss. Nur wenn Ihr Hund sich überhaupt nicht mit Futter motivieren/belohnen läßt, bringen Sie bitte einen anderen geeigneten Motivator wie z.B. ein Spielzeug mit.
Zu Beachten vor dem ersten Trail:
Was sind die häufigsten Fehler?
Wo ist der Unterschied zwischen Mantrailing und Fährtenarbeit?
Bei der Fährtenarbeit orientiert sich der Hund vorrangig an den Bodenverletzungen, die durch das Gehen auf Gras, Erde, Laub etc. entstehen. Dem Hund wird kein Geruchsartikel gegeben, der Beginn der Fährte ist deutlich gekennzeichnet, die Fährte verläuft in der Regel nicht über steinigen Boden oder Asphalt, weil dort keine Bodenverletzungen entstehen können.
Beim Trailen spielen die Bodenverletzungen eine untergeordnete Rolle, weil der Hund sich an den Geruchspartikeln orientiert, die ständig abgestoßen werden. Daher kann ein Trail auch über Asphalt oder Beton etc. führen, ohne dass das für den Hund ein ernstes Problem wäre. Die Geruchspartikel, die jeder Mensch abstößt, sind übrigens - wie auch der Fingerabdruck - für jeden Menschen einzig, d.h. keine zwei Personen riechen genau gleich. Daher kann der Hund eine bestimmte Person und deren Weg eindeutig bestimmen und verfolgen - sogar durch eine belebte Fußgängerzone hindurch.
Überdies kommt noch hinzu, dass das Mantrailing eine deutlich anstrengendere Form der Sucharbeit ist, bei der noch mehr Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer gefragt ist als bei der Flächensuche.
Etwas anderes ist es, wenn der Hund aufgrund seines Jagdtriebs nicht zur Flächensuche ausgebildet werden sollte, weil es zu gefährlich wäre, ihn von der Leine zu lassen. Für solche Hunde ist das Mantrailing u.U. eine gute Alternative.