Als Hilfe bei der Grunderziehung, sowie bei Hunden die zum Jagen neigen, sollte der Hund sicherheitshalber an einer überlangen (10 - 20 m) Leine, der Schleppleine geführt werden.
Damit schließt man selbstbelohnendes Verhalten, wie jagen, Spurenverfolgung etc. aus und hat den Hund zudem immer unter Kontrolle.
Nach Möglichkeit sollte man mit dem Training bereits beim jungen Hund beginnen, noch bevor der Jagdtrieb erwacht ist. Wichtig ist die Gewöhung an die Schleppleine, der Hund merkt natürlich, ob er angeleint ist oder nicht. Das anleinen sollte angenehm gestaltet werden, indem man direkt im Anschluss mit ihm spielt oder ein Leckerchen gibt.
Hat sich der Hund nach einigen Tagen an die Schleppleine gewöhnt, gibt es beim Training unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten.
Schleppleinentraining ist in erster Linie Beziehungs -und Bindungstraining. Damit Hund und Mensch ein eingespieltes Team werden, muss erst einmal die Bindung aufgebaut werden. Dabei soll die Schleppleine dem Mensch mehr Sicherheit vermitteln, bis die "unsichtbare Leine" etabliert ist. Und der Hund soll mit dieser langen Leine lernen, Kontakt zu seinem Menschen zu halten. Die Aufmerksamkeit die beim Welpen noch ganz selbstverständlich war, geht beim älteren Hund unter Umständen verloren. Diese kann man wieder aufbauen, indem man den Hund, kurz bevor er das Ende der Leine erreicht hat, zu sich ruft und evtl. in die entgegengesetzte Richtung davongeht. Sobald sich der Hund nach seinem Menschen umdreht, wird er umgehend gelobt. An das Loben des Hundes, wenn er Blickkontakt aufnimmt, sollte immer gedacht werden.
Nach einiger Zeit kann man dann auch andere Trainingseinheiten aufnehmen, damit der Hund merkt, dass es interessant und lohnenswert ist, auf seinen Menschen zu achten. Ziel des Schleppleinen-Trainings ist es, dass der Hund den Leinenradius selbständig einhält. Am Ende des Trainings können Hörzeichen wie "langsam" oder "warte", die kurz vor Erreichen dieser Distanz gegeben werden, eine Hilfe sein. Die Schleppleine sollte möglichst nie aktiv als Kommunikationsmittel benutzt werden - also nicht daran ziehen oder rucken, sondern den Hund immer so ansprechen, als wäre er ohne Leine. Der Hund soll auf das Komm-Hörzeichen reagieren, also selbst aktiv werden und nicht passiv gezogen werden.
Lediglich wenn er Wild entdeckt hat und Gas gibt, sollte er, bei Missachtung des Hörzeichens, durch einen heftigen Ruck gestoppt werden. Ein Jagdversuch wird mit abrupten Stopp geahndet, damit ist die Jagd beendet. Für den Hund ist es besser, wenn er beim Schleppleinentraining ein Brustgeschirr trägt. Damit können event. nötige Leinenrucke besser abgefedert werden.
Auf dem Boden schleifen lässt man die Leine erst, wenn der Hund schon zu 90 % kontrollierbar ist.
Während der Trainingszeit kann man die normale Fütterung evtl. auch stark reduzieren und nur noch beim Spazieren gehen aus der Hand füttern, wenn der Hund sich korrekt verhält. Damit steigert man die
Motivation ganz erheblich, wenn das Futter „verdient“ werden muss.
Bevor man mit einem speziellen Anti-Jagd-Training beginnt, sollte der Basisgehorsam wie „Sitz, „Platz“, „Fuß“, „Warte“, „Sitz auf Entfernung“ etc. sehr gut und sicher trainiert sein.